So, jetzt habe ich gerade mal ein bisschen Energie, um mich an den Text über den Eier-OMAD-Block zu machen. Das Eierproteinfasten ist jetzt also vorbei, habe es vom 17. bis 19. Oktober gemacht, und es verlief komplett anders, als ich erwartet und erhofft hatte.
Seit über einer Woche ist meine Depression wieder sehr präsent. Sie fordert mich extrem, was sich auch in meinem Essverhalten zeigt. Seit meinem Neustart am 15. August war das mit Abstand die schwierigste Woche, und ich kämpfe wirklich jede einzelne Stunde derzeit.
Ich hatte gehofft, die Depression mit dem Proteinfasten etwas in den Hintergrund drängen zu können, das war leider nicht der Fall. Am ersten Tag habe ich einen Eiersalat gemacht, der mir komplett misslungen ist. Er war wirklich furchtbar, hat mich weder satt noch zufrieden gemacht. Das war nicht das, was ich erhoffte. Ich habe mich aber durch den Tag gequält, und ihn immerhin erfolgreich abgeschlossen.
Am zweiten Fastentag gab es dann Rührei, das war zwar lecker, aber das große Problem ist natürlich der Mangel an Ballaststoffen und sättigendem Gemüse. Die Menge an Rührei ist im Vergleich zu einem Gemüsegericht auch noch eher gering, und ich hatte überhaupt nicht das Gefühl, wirklich etwas gegessen zu haben. Also habe ich mich auch durch diesen Tag gequält.
Meine Stimmung war extrem im Keller. Mittlerweile setzte auch schon der Kohlenhydratentzug ein, der sich am dritten Tag richtig bemerkbar machte. Starke Kopfschmerzen, miese explosive Laune, die Depression auf dem Höchststand. Ich habe dann zwar wieder Rührei gegessen, aber am Abend zusätzlich noch 600 Kilokalorien in Form von Mandelmus in mich hineingeschaufelt.
Insgesamt waren diese drei Tage einfach furchtbar. Am schlimmsten war dann aber noch, dass ich am Tag nach dem Fasten komplett eskaliert bin. Viel Fett, Fleisch, Apfelkuchen, Nüsse, insgesamt über 6000 Kilokalorien an diesem Tag. Dabei ist mir ein Muster aufgefallen. Das letzte Mal, dass ich so eskaliert bin, war am 30. September nach einem 48-Stunden-Wasserfasten.
Was sagt mir das? Dass das Fasten mir offenbar nicht mehr so guttut wie früher. Ich werde das Thema Fasten daher aus meiner Ernährung streichen. Ich mache weiterhin das intermittierende Fasten im 23:1-Rhythmus, damit komme ich super zurecht und fühle mich wohl dabei. Das werde ich also beibehalten. Aber längeres Fasten, also über einen Tag hinaus, streich' ich, denn es triggert mich bzw. meine Binge-Störung offenbar sehr stark, und dann verliere ich die Kontrolle.
Vermutlich war auch der Zeitpunkt für das Eierfasten schlecht gewählt. Da ich ohnehin schon stark mit der Depression zu kämpfen hatte, war es unklug, mir noch etwas aufzubürden, das zusätzlich Kraft kostet. Die Prognose für das Projekt sah eigentlich gut aus, aber durch das schlechte Timing, meinen Zustand und die Gefährdung, meine Essstörung auszulösen, war es letztlich ein kompletter Fehlschlag.
Es wird also jetzt wieder im 23/1 OMAD weitergehen.