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  3. 1/n Strategisch wählen ist keine Lösung!

1/n Strategisch wählen ist keine Lösung!

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fragawet
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  • awettesfaiesus@mastodon.socialA awettesfaiesus@mastodon.social

    1/n Strategisch wählen ist keine Lösung!

    Weil es bei #FragAwet nun (mehrfach, auch in DMs) um die Frage ging: "Welche Partei wählen?" oder "Ich würde ja Grün wählen, aber da ist diese eine Sache ..."

    Dazu:

    Bündnis 90/Die Grünen sind eine Allianzpartei (in gewisser Weise war das übrigens auch die Andenauer-CDU).
    GRÜNS sind kein homogene Volkspartei, sondern ein
    1. dauerhaftes Bündnis
    2. unterschiedlicher, gesellschaftlicher Milieus
    3. mit Minimalkonsens(en)

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    #2

    Das sieht man schon an der Entstehungsgeschichte: westdeutsche Umwelt-, Friedens- und Frauenbewegung + ostdeutsche Bürgerrechtsbewegung; später dann Migrantisierte und LGBTIQ. Einheit(lichkeit) entstand bei GRÜNS und entsteht nicht durch Ideologie, sondern durch Vereinbarung.

    GRÜNS ist eine Wahlverwandschaft.

    awettesfaiesus@mastodon.socialA 1 Antwort Letzte Antwort
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    • awettesfaiesus@mastodon.socialA awettesfaiesus@mastodon.social

      Das sieht man schon an der Entstehungsgeschichte: westdeutsche Umwelt-, Friedens- und Frauenbewegung + ostdeutsche Bürgerrechtsbewegung; später dann Migrantisierte und LGBTIQ. Einheit(lichkeit) entstand bei GRÜNS und entsteht nicht durch Ideologie, sondern durch Vereinbarung.

      GRÜNS ist eine Wahlverwandschaft.

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      #3

      Die Grünen organisieren keine Klasse und kein Milieu. Sie verbinden Milieus:
      - progressive Mittelschicht
      - Monothematische Bewegungen (Anti-AKW)
      - Bürgerrechtler:innen
      - akademisch
      - PRIDE
      - christlich
      - (Land-)Kommunen
      - Teile der Wirtschaft/Agrar

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      • awettesfaiesus@mastodon.socialA awettesfaiesus@mastodon.social

        Die Grünen organisieren keine Klasse und kein Milieu. Sie verbinden Milieus:
        - progressive Mittelschicht
        - Monothematische Bewegungen (Anti-AKW)
        - Bürgerrechtler:innen
        - akademisch
        - PRIDE
        - christlich
        - (Land-)Kommunen
        - Teile der Wirtschaft/Agrar

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        schrieb zuletzt editiert von
        #4

        Auch das Grüne Machtverständnis passt dazu: Macht ist Mittel, nicht Selbstzweck. Das erklärt die Koalitionsfähigkeit – und nährt zugleich den Vorwurf der "Beliebigkeit".

        Ich persönlich finde gemeinsame Positionen selten mit der CDU (außer mit @BlumeEvolution), aber dennoch erkenne ich an, dass man aus Grüner Sicht eine politisch erfolgreiche Koalition mit der CDU führen kann.

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        • awettesfaiesus@mastodon.socialA awettesfaiesus@mastodon.social

          Auch das Grüne Machtverständnis passt dazu: Macht ist Mittel, nicht Selbstzweck. Das erklärt die Koalitionsfähigkeit – und nährt zugleich den Vorwurf der "Beliebigkeit".

          Ich persönlich finde gemeinsame Positionen selten mit der CDU (außer mit @BlumeEvolution), aber dennoch erkenne ich an, dass man aus Grüner Sicht eine politisch erfolgreiche Koalition mit der CDU führen kann.

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          schrieb zuletzt editiert von
          #5

          GRÜNS waren mal die Kampfansage an das Spießertum, heute haben sie ein sehr bürgerliches Gepräge, was man schon an der Eigenbezeichnung "GRÜNS" (wie ein Familienname, z.B. "Bei Grüns ist wieder Streit") sieht.

          Dieser Duktus schreckt viele ab. Aus ihm heraus speist sich aber auch ein Fundament des Umgangs. Der Umgang ist wertschätzend, wird aber bisweilen als "steril" oder "unnahbar" ("evangelisch") empfunden. Er dient vor allem dazu, Verletzungen des Milieu-Gefüges zu vermeiden.

          awettesfaiesus@mastodon.socialA 1 Antwort Letzte Antwort
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          • awettesfaiesus@mastodon.socialA awettesfaiesus@mastodon.social

            GRÜNS waren mal die Kampfansage an das Spießertum, heute haben sie ein sehr bürgerliches Gepräge, was man schon an der Eigenbezeichnung "GRÜNS" (wie ein Familienname, z.B. "Bei Grüns ist wieder Streit") sieht.

            Dieser Duktus schreckt viele ab. Aus ihm heraus speist sich aber auch ein Fundament des Umgangs. Der Umgang ist wertschätzend, wird aber bisweilen als "steril" oder "unnahbar" ("evangelisch") empfunden. Er dient vor allem dazu, Verletzungen des Milieu-Gefüges zu vermeiden.

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            schrieb zuletzt editiert von
            #6

            Der Kern der Allianz ist eine implizite innerparteiliche Beistandsabrede:

            ➡️Dein Anliegen ist nicht mein Anliegen, aber ich werde für Dein Anliegen kämpfen, weil ich mich darauf verlasse, dass Du für meines kämpfen wirst.

            awettesfaiesus@mastodon.socialA 1 Antwort Letzte Antwort
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            • awettesfaiesus@mastodon.socialA awettesfaiesus@mastodon.social

              Der Kern der Allianz ist eine implizite innerparteiliche Beistandsabrede:

              ➡️Dein Anliegen ist nicht mein Anliegen, aber ich werde für Dein Anliegen kämpfen, weil ich mich darauf verlasse, dass Du für meines kämpfen wirst.

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              schrieb zuletzt editiert von
              #7

              Die Kehrseite: es braucht in der Partei eine gewisse Masse, um als Milieu relevant zu sein. Es zählen ganz pragmatisch: Köpfe. Die Gründung der PIRATEN bedeutete eine Schwächung des Bürgerrechtsmilieus innerhalb der Grünen Alianz (ich halte es für möglich, dass das auch die 'Causa Malte Spitz' erklärt; kein Ruhmesblatt).

              awettesfaiesus@mastodon.socialA 1 Antwort Letzte Antwort
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              • awettesfaiesus@mastodon.socialA awettesfaiesus@mastodon.social

                Die Kehrseite: es braucht in der Partei eine gewisse Masse, um als Milieu relevant zu sein. Es zählen ganz pragmatisch: Köpfe. Die Gründung der PIRATEN bedeutete eine Schwächung des Bürgerrechtsmilieus innerhalb der Grünen Alianz (ich halte es für möglich, dass das auch die 'Causa Malte Spitz' erklärt; kein Ruhmesblatt).

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                awettesfaiesus@mastodon.social
                schrieb zuletzt editiert von
                #8

                TLDR:
                - Bündnisgrün ist keine Partei "aus einem Guss", sondern eine Allianz.
                - Ob Grün oder nicht: in jedem Fall solltet ihr nicht nur wählen, sondern wirklich unbedingt (!) in eine Partei eintreten und Euer Anliegen einbringen! Es geht nämlich auch um schlichte Kopfzahl: mehr Akteure = mehr Relevanz.
                - Das ist bei GRÜNS im Bereich Bürgerrechte und digitales aktuell ein Problem. Nirgends ist es im Moment aber so relativ leicht ein Thema zu pushen, wie bei GRÜNS.

                awettesfaiesus@mastodon.socialA 1 Antwort Letzte Antwort
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                • awettesfaiesus@mastodon.socialA awettesfaiesus@mastodon.social

                  TLDR:
                  - Bündnisgrün ist keine Partei "aus einem Guss", sondern eine Allianz.
                  - Ob Grün oder nicht: in jedem Fall solltet ihr nicht nur wählen, sondern wirklich unbedingt (!) in eine Partei eintreten und Euer Anliegen einbringen! Es geht nämlich auch um schlichte Kopfzahl: mehr Akteure = mehr Relevanz.
                  - Das ist bei GRÜNS im Bereich Bürgerrechte und digitales aktuell ein Problem. Nirgends ist es im Moment aber so relativ leicht ein Thema zu pushen, wie bei GRÜNS.

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                  awettesfaiesus@mastodon.social
                  schrieb zuletzt editiert von
                  #9

                  Bonus: wer bis hierhin gelesen hat, um herauszufinden, warum GRÜNS mMn der Adenauer-CDU strukturell ähnlich sind: Der Schritt von der (katholischen) Zentrumspartei zur CDU war davon geprägt, dass die CDU alle Kräfte und Milieus integrieren wollte die - aus welchen Gründen auch immer - gegen den Sozialismus waren: Unternehmer, Handwerker, Lateinlehrer, Bauern, Teile der Facharbeiterschaft, Selbständige, Pfarrer. Die Allianz war dort ein Abwehrbündnis gegen den Sozialismus.

                  mina@berlin.socialM 1 Antwort Letzte Antwort
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                  • awettesfaiesus@mastodon.socialA awettesfaiesus@mastodon.social

                    Bonus: wer bis hierhin gelesen hat, um herauszufinden, warum GRÜNS mMn der Adenauer-CDU strukturell ähnlich sind: Der Schritt von der (katholischen) Zentrumspartei zur CDU war davon geprägt, dass die CDU alle Kräfte und Milieus integrieren wollte die - aus welchen Gründen auch immer - gegen den Sozialismus waren: Unternehmer, Handwerker, Lateinlehrer, Bauern, Teile der Facharbeiterschaft, Selbständige, Pfarrer. Die Allianz war dort ein Abwehrbündnis gegen den Sozialismus.

                    mina@berlin.socialM This user is from outside of this forum
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                    mina@berlin.social
                    schrieb zuletzt editiert von
                    #10

                    @AwetTesfaiesus

                    Interessant, das alles mal aus der Innenperspektive zu lesen.

                    Die Grünen waren immer (wenn auch meist mit Bauchschmerzen) die Partei meines Herzens. Seit '87 (damals die AL in West-Berlin) habe ich bis zu dieser Bundestagswahl¹ nie was anderes gewählt.

                    Inzwischen empfinde ich die Partei inhaltlich und personell als fast so beliebig wie die SPD.

                    Klar, wie du sagst: Es ist ein breites Bündnis, vielleicht aber zu breit.

                    ¹Habecks 10-Punkte-Plan zur Migration war ein NoGo.

                    awettesfaiesus@mastodon.socialA 1 Antwort Letzte Antwort
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                    • mina@berlin.socialM mina@berlin.social

                      @AwetTesfaiesus

                      Interessant, das alles mal aus der Innenperspektive zu lesen.

                      Die Grünen waren immer (wenn auch meist mit Bauchschmerzen) die Partei meines Herzens. Seit '87 (damals die AL in West-Berlin) habe ich bis zu dieser Bundestagswahl¹ nie was anderes gewählt.

                      Inzwischen empfinde ich die Partei inhaltlich und personell als fast so beliebig wie die SPD.

                      Klar, wie du sagst: Es ist ein breites Bündnis, vielleicht aber zu breit.

                      ¹Habecks 10-Punkte-Plan zur Migration war ein NoGo.

                      awettesfaiesus@mastodon.socialA This user is from outside of this forum
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                      awettesfaiesus@mastodon.social
                      schrieb zuletzt editiert von
                      #11

                      @mina Beliebig empfinde ich Grüns gar nicht. Ich kann nur werben: tretet ein und verschiebt das Gefüge.

                      Nirgendwo ist das so leicht, wie bei GRÜNS.

                      mina@berlin.socialM 1 Antwort Letzte Antwort
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