Mal wieder hat ein alter Mann eine "Beziehung" mit einer jungen weiblichen Person geführt, die danach traumatisiert ist und er hat daraus ein Jahrzehnt später keinerlei Konsequenzen erlebt, im Gegensatz zu ihr.

Mal wieder hat ein alter Mann eine "Beziehung" mit einer jungen weiblichen Person geführt, die danach traumatisiert ist und er hat daraus ein Jahrzehnt später keinerlei Konsequenzen erlebt, im Gegensatz zu ihr.
Sie 15, er 63, aber natürlich keiner Schuld bewusst

Den ganzen Artikel gibt's in der SZ und abseits in gewissen Archiven ohne Bezahlschranke
https://sueddeutsche.de/projekte/artikel/kultur/konstantin-wecker-vorwuerfe-konzertabsage-e051851/

Johanna (nicht der echte Name der Betroffenen) hat sich dazu entschieden, ihr Schweigen medial zu brechen und beschreibt ne Dynamik, bei der ich mir echt denke "wie? Schon wieder so was?"

"Als schon alles vorbei war, nannte sie selbst es ihm gegenüber eine „unkonventionelle Liebe, die keiner verstehen konnte und kann“. Die Liebe zwischen einer Schülerin und einem fast 50 Jahre älteren Mann."

Das klingt in solchen Dynamiken immer so ähnlich

Mal wieder sieht sich die 40 Jahre ältere und deutlich privilegierte Person nicht in der Verantwortung. Denn man war ja häufig alkoholisiert

"Weckers Rechtsanwalt teilt mit, es sei eine Phase gewesen, in der sein Mandant „sehr viel und über längere Phasen Alkohol konsumiert“ habe. Auch wenn all dies keine Entschuldigung sei, „möchte er zum Ausdruck bringen, dass er damals nicht Herr seiner Sinne gewesen ist“."

Angezeigt hat sie Konstantin Wecker am Ende nicht; es sei eine rechtliche Grauzone, habe ihr Anwalt gesagt, der Ausgang unklar. Weckers Anwalt schreibt, er möchte „für Herrn Wecker mitteilen, dass er davon ausgeht, damals keinerlei strafbare Handlungen im Umgang mit der betroffenen Frau begangen zu haben“."

In Beziehungen mit (großen) Machtgefälle kann Verhalten missbräuchlich sein, ohne dass es strafrechtlich relevant verurteilt oder angezeigt werden würde. Das macht es für Betroffene nicht weniger traumatisierend

"Manchmal habe er sie am Telefon aufgefordert, mit ihm zu masturbieren. Sie habe es nicht gewollt, sagt Johanna heute, aber aus Sorge, er könnte das Interesse verlieren, will sie so getan haben, als hätte sie mitgemacht."

Auch emotional ausgeübter Druck kann zu sexuellen Grenzüberschreitungen führen und ist dann nur eine weitere Form sexualisierter Gewalt - auch wenn der 63-jährige als verantwortliche Person der Meinung ist, das nicht gecheckt zu haben

Im Endeffekt bricht Johanna ihr Schweigen und das ist verdammt stark:
„Ich will als erwachsene Person für die 15-jährige Johanna einstehen, weil es damals niemand getan hat“
Das erfordert für Betroffene so viel Mut und Kraft. So viele Betroffene leiden leise. Dabei gilt auch hier: Die Scham muss die Seiten wechseln

Im Endeffekt bricht Johanna ihr Schweigen und das ist verdammt stark:
„Ich will als erwachsene Person für die 15-jährige Johanna einstehen, weil es damals niemand getan hat“
Das erfordert für Betroffene so viel Mut und Kraft. So viele Betroffene leiden leise. Dabei gilt auch hier: Die Scham muss die Seiten wechseln

@blue1337blood „nein heisst nein“ heisst für mich auch „ja kann ein nein werden“

Am Ende gibt es so viele Männer, die sich mindestens moralisch fragwürdig oder missbräuchlich verhalten. Auch wenn sie links sind. Auch wenn sie feministisch sind. Danke an Johanna, danke an diese starke Frau

@endhaltestelle Zustimmung ist auch zurückziehbar, ja. Wobei für mich in so einem Machtgefälle fraglich ist, inwiefern sie überhaupt konsensfähig war

@blue1337blood

This.

Und es wird auch weder durch Alk noch Koks relativiert.

@endhaltestelle

@blue1337blood Warum fallen die Helden meiner Zeit reihenweise durch Arschlochigkeit auf?

Wieder einer, der am Ende nicht seinen eigenen Ansprüchen genügt! Dampfplauderer allesamt!

Ich wünsche Johanna eine gerechte Aufarbeitung.

@Saupreiss @blue1337blood ja definitiv! Ich hatte das aus eigener leidlicher „Erfahrung“ geschrieben, weil mein ja zu einem unausgesprochenen nein wurde und trotzdem damit zu ner Straftat.